Zentrale sozioökonomische Faktoren für Gesundheit sind das Bildungsniveau, das Einkommen, die Arbeitsbedingungen und das Wohnumfeld. Diese Faktoren sind eng miteinander verbunden und beeinflussen sich gegenseitig. Dass die wirtschaftliche Situation von Menschen deren Gesundheit beeinflusst, hat die Forschung immer wieder belegt. Hierfür gibt es vor allem drei Erklärungsansätze: materielle Nachteile, psychosoziale Belastungen und das Gesundheitsverhalten. Auch Berufe mit hoher Belastung oder Gefährdung wie etwa schwerer körperlicher Arbeit, Lärm, Arbeit mit Giftstoffen, Akkord- und Schichtarbeit sowie prekäre Beschäftigung beeinträchtigen die Gesundheit, ebenso wie Arbeitslosigkeit. Ergebnisse des Sozio-Oekonomischen Panels (SOEP) verdeutlichen diesen Zusammenhang: Arbeitslose Personen und Personen, die im Niedriglohnsektor arbeiten, bewerten ihre Gesundheit tendenziell schlechter als Erwerbstätige insgesamt. Dieses Muster zeigt sich unabhängig von einer Zuwanderungsgeschichte. Allerdings sind Menschen mit Migrationshintergrund im Durchschnitt häufiger erwerbslos bzw. in prekärer Beschäftigung.