Die meisten Menschen, die ohne deutschen Pass in Deutschland leben, haben heute die gleichen Ansprüche auf Gesundheitsleistungen wie deutsche Staatsangehörige. Das vorherrschende Versicherungsmodell ist die Mitgliedschaft in einer gesetzlichen Krankenversicherung, und zwar bei Menschen mit wie ohne deutsche Staatsbürgerschaft. Allerdings liegt die Quote der privat Versicherten bei Menschen ohne deutschen Pass mit 4,5 Prozent deutlich unter der von Deutschen ohne Migrationshintergrund (13,1 %). Dies hängt vor allem damit zusammen, dass Menschen mit Migrationshintergrund und besonders Ausländerinnen und Ausländer seltener verbeamtet sind. Zudem verdienen sie durchschnittlich seltener so viel, dass sie in die private Krankenversicherung wechseln könnten. Laut Mikrozensus haben insgesamt 61.000 Personen in Deutschland keinen Krankenversicherungsschutz, das sind weniger als 0,1 Prozent der Bevölkerung. Diese sehr kleine Gruppe umfasst überproportional viele Menschen mit Migrationshintergrund und besonders Menschen ohne deutschen Pass. Doch auch in diesen Bevölkerungsgruppen liegt der Anteil der nicht versicherten Personen laut Mikrozensus deutlich unter einem Prozent. Allerdings werden gerade jene Gruppen, die besonders häufig ohne Krankenversicherung sind (wie z. B. obdachlose Personen), im Mikrozensus nicht oder nur sehr unzureichend erfasst. Ebenfalls nicht erfasst sind Migrantinnen und Migranten, die sich irregulär in Deutschland aufhalten.