Grundsätzlich wird den Definitionen und Begriffserklärungen des Methodenhandbuchs (Thrän und Pfeiffer 2013) gefolgt. Darüber hinaus finden sich hier ergänzende oder abweichende Definitionen und Begriffsbestimmungen, sowie besonders zu betonende Definitionen.
Bezugsenergie |
Bezugsenergie umfasst Hilfs-/Zusatz-/Betriebsenergie in Form von Strom, Wärme, Druckluft(Strom) oder Zündöl. (Thrän und Pfeiffer 2013) |
Bioenergieanlage |
Eine Bioenergieanlage ist eine ortsfeste Betriebsstätte, Einrichtung oder Maschine, Gerät und sonstige ortsveränderliche technische Einrichtung, zur Konversion von Biomasse-Energieträgern in Sekundärenergieträger oder Endenergie. Die Bioenergieanlage umfasst alle anlagenseitigen Vorbehandlungs-, Konversions- und Nachbehandlungsprozesse (In Anlehnung an Thrän und Pfeiffer 2013, §3 EEG, §3 BImschG). |
Bioenergieträger |
Bioenergieträger sind Energieträger, welche direkt oder indirekt aus Biomasse erzeugt werden (DIN En 14588 2010). Sie sind Einsatzstoff und/oder Zwischen-/Nebenprodukt verschiedener Umwandlungstechnologien (z.B. Verbrennung, Vergasung, Vergärung) zur Bereitstellung von Bioenergie (Thrän und Pfeiffer 2013). |
Biomasse |
Biomasse kann als biogene Hauptprodukte, biogene Nebenprodukte und biogene Abfälle kategorisiert werden. Im Förderprogramm Energetische Biomassenutzung sind die beiden letzten Kategorien zusammengeführt und als Reststoffe verwendet (Thrän und Pfeiffer 2013). Anbaubiomasse oder „Energiepflanzen (im Abfallrecht „Hauptprodukt“). Wird explizit aufgrund der Nutzung zur Bioenergiegewinnung angebaut. Biogene Reststoffe sind vorhandene organische Stoffströme, die Nebenprodukte bzw. Rückstände und Abfälle beinhalten, d. h. alle biogenen Stoffströme, die nicht als Hauptprodukt hergestellt werden. (Thrän und Pfeiffer 2013) Darunter fallen z.B. Asche/Abwasser/Gärrest/Filterrückstände. |
Biomasse-Sekundärenergieträger |
Energieträger, die durch eine thermo-chemische/ biochemische / physikalisch-chemische Konversion erzeugt wurden und für eine weitere Konversion zu Endenergie bereitstehen. (Biogas/Biomethan, Vergasungsprodukte, Pyrolysegas/-öl, Synthesegas) |
Einsatzstoff |
Der Einsatzstoff (Input, Inputströme) umfasst Energieträger oder Betriebsmittel/Hilfsstoffe, die der Bioenergieanlage auf der Inputseite zugeführt werden. Einsatzstoffe oder Einsatzstoffströme sind somit Inputstoffe oder Inputströme. Ein Einsatzstoff kann Biomasse-Primärenergieträger, als auch Biomasse-Sekundärenergieträger oder Betriebsmittel/Hilfsstoff sein. |
Endenergie |
Endenergie ist die bereitgestellte Energieform – elektrische Energie, (Fern- und Nah-) Wärme und Kraftstoffe, die der Erzeugung bzw. Umwandlung in Nutzenergie beim Verbraucher dient und somit endgültig als Energieträger dem Markt entzogen wird. (Nach VDI 4608 2005: Endenergie ist die gehandelte Energie – elektrische Energie, Fern- und Nahwärme, Brennstoffe und Nebenprodukte – die der Erzeugung bzw. Umwandlung von Nutzenergie beim Verbraucher dienen und somit endgültig als Energieträger dem Markt entzogen werden.) |
Fossile Referenz |
Es werden die fossilen Referenzen in Thrän und Pfeiffer (2013) (Kapitel „Referenzsysteme“) herangezogen. Diese Referenzsysteme sind: ● Steinkohle ● Braunkohle ● Erdgas, sonst. Gase ● Öl ● Müll, nicht-biogen ● AKW ● Wasserkraft ● Wind ● PV ● Geothermie ● Deponie-, Klär-, Biogas ● Holz, Stroh, org. Müll |
(Bioenergie /Biomasse) -Konversionsprozess |
Ein Prozess ist die Gesamtheit aller aufeinander einwirkender Vorgänge in einem System. Durch einen Prozess werden Stoffe, Energie oder Informationen transformiert (Berwanger et al. 2018). Somit definiert sich ein (Bioenergie /Biomasse) -Konversionsprozess als Prozess zur Umwandlung von Biomasse-Energieträgern in Energie (Sekundärenergieträger oder Endenergie). Diese Konversionsprozesse lassen sich in biochemische, thermochemische und physikalisch-chemische Konversionsprozesse unterteilen. (Thrän 2015; Kaltschmitt et al. 2016) |
Nutzenergie |
Nutzenergie (nach VDI 4608 2005) umfasst alle technischen Formen der Energie, welche der Verbraucher letztendlich benötigt, also Wärme, mechanische Energie, Licht, elektrische und magnetische Feldenergie […] und elektromagnetische Strahlung, um Energiedienstleistungen ausführen zu können. Nutzenergie muss zum Zeitpunkt am Ort des Bedarfs aus Endenergie mittels Energiewandler erzeugt werden. |
Unbehandelte Biomasse-Primärenergieträger |
Energieträger (Biomasse), die in der Natur vorkommen und technisch noch nicht im energetischen Konversionspfad umgewandelt wurden (Z.B. Waldrestholz, Grünschnitt, LPF-Material, Festmist, Gülle;) (Thrän und Pfeiffer 2013) sowie Biomassen, die durch eine technische Umwandlung in anderen Prozessen und/oder eine stoffliche Nutzung entstanden sind bzw. anfallen (z.B. Schwarzlauge, Papier und Zellstoff, Schlachthofabfälle, organische Hausmüllfraktion, Pflanzenöl, Alkohol, Gärrest, Stroh, Biertreber, Pressrückstand) (Bloche-Daub et al. 2016, S. 3). Somit sind „Rest- & Abfallstoffe“ aus anderen Umwandlungs- oder Nutzungsprozessen in diesem Zusammenhang als Unbehandelte Biomasse-Primärenergieträger zu definieren. |
Vorbehandelte Biomasse-Primärenergieträger (Brennstoffe/Substrate) |
Energieträger, die in der Natur vorkommen und technisch für die weitere Konversion zu Sekundärenergieträgern oder Endenergie (nochmals) vorbehandelt und konditioniert werden. Beispiele für Vorbehandlungsprozesse: Trocknung, Zerkleinerung, Siebung, Lagerung, Pelletierung, Torrefizierung, Hydrothermale Prozesse. Beispiele für vorbehandelte Biomasse: Brennstoffe (Einsatzstoffe thermo-chemischer Konversion): Hackschnitzel, Pellets, Briketts, getrocknetes/ torrefiziertes Material, HTC-Brennstoffe; Substrate (Einsatzstoffe biochemischer / physikalisch-chemischer Konversion): Silage. |
Bezugsenergie | Bezugsenergie umfasst Hilfs-/Zusatz-/Betriebsenergie in Form von Strom, Wärme, Druckluft(Strom) oder Zündöl. (Thrän und Pfeiffer 2013) |
Bioenergieanlage | Eine Bioenergieanlage ist eine ortsfeste Betriebsstätte, Einrichtung oder Maschine, Gerät und sonstige ortsveränderliche technische Einrichtung, zur Konversion von Biomasse-Energieträgern in Sekundärenergieträger oder Endenergie. Die Bioenergieanlage umfasst alle anlagenseitigen Vorbehandlungs-, Konversions- und Nachbehandlungsprozesse (In Anlehnung an Thrän und Pfeiffer 2013, §3 EEG, §3 BImschG). |
Bioenergieträger | Bioenergieträger sind Energieträger, welche direkt oder indirekt aus Biomasse erzeugt werden (DIN En 14588 2010). Sie sind Einsatzstoff und/oder Zwischen-/Nebenprodukt verschiedener Umwandlungstechnologien (z.B. Verbrennung, Vergasung, Vergärung) zur Bereitstellung von Bioenergie (Thrän und Pfeiffer 2013). |
Biomasse | Biomasse kann als biogene Hauptprodukte, biogene Nebenprodukte und biogene Abfälle kategorisiert werden. Im Förderprogramm Energetische Biomassenutzung sind die beiden letzten Kategorien zusammengeführt und als Reststoffe verwendet (Thrän und Pfeiffer 2013). Anbaubiomasse oder „Energiepflanzen (im Abfallrecht „Hauptprodukt“). Wird explizit aufgrund der Nutzung zur Bioenergiegewinnung angebaut. Biogene Reststoffe sind vorhandene organische Stoffströme, die Nebenprodukte bzw. Rückstände und Abfälle beinhalten, d. h. alle biogenen Stoffströme, die nicht als Hauptprodukt hergestellt werden. (Thrän und Pfeiffer 2013) Darunter fallen z.B. Asche/Abwasser/Gärrest/Filterrückstände. |
Biomasse-Sekundärenergieträger | Energieträger, die durch eine thermo-chemische/ biochemische / physikalisch-chemische Konversion erzeugt wurden und für eine weitere Konversion zu Endenergie bereitstehen. (Biogas/Biomethan, Vergasungsprodukte, Pyrolysegas/-öl, Synthesegas) |
Einsatzstoff | Der Einsatzstoff (Input, Inputströme) umfasst Energieträger oder Betriebsmittel/Hilfsstoffe, die der Bioenergieanlage auf der Inputseite zugeführt werden. Einsatzstoffe oder Einsatzstoffströme sind somit Inputstoffe oder Inputströme. Ein Einsatzstoff kann Biomasse-Primärenergieträger, als auch Biomasse-Sekundärenergieträger oder Betriebsmittel/Hilfsstoff sein. |
Endenergie | Endenergie ist die bereitgestellte Energieform – elektrische Energie, (Fern- und Nah-) Wärme und Kraftstoffe, die der Erzeugung bzw. Umwandlung in Nutzenergie beim Verbraucher dient und somit endgültig als Energieträger dem Markt entzogen wird. (Nach VDI 4608 2005: Endenergie ist die gehandelte Energie – elektrische Energie, Fern- und Nahwärme, Brennstoffe und Nebenprodukte – die der Erzeugung bzw. Umwandlung von Nutzenergie beim Verbraucher dienen und somit endgültig als Energieträger dem Markt entzogen werden.) |
Fossile Referenz | Es werden die fossilen Referenzen in Thrän und Pfeiffer (2013) (Kapitel „Referenzsysteme“) herangezogen. Diese Referenzsysteme sind: ● Steinkohle ● Braunkohle ● Erdgas, sonst. Gase ● Öl ● Müll, nicht-biogen ● AKW ● Wasserkraft ● Wind ● PV ● Geothermie ● Deponie-, Klär-, Biogas ● Holz, Stroh, org. Müll |
(Bioenergie /Biomasse) -Konversionsprozess | Ein Prozess ist die Gesamtheit aller aufeinander einwirkender Vorgänge in einem System. Durch einen Prozess werden Stoffe, Energie oder Informationen transformiert (Berwanger et al. 2018). Somit definiert sich ein (Bioenergie /Biomasse) -Konversionsprozess als Prozess zur Umwandlung von Biomasse-Energieträgern in Energie (Sekundärenergieträger oder Endenergie). Diese Konversionsprozesse lassen sich in biochemische, thermochemische und physikalisch-chemische Konversionsprozesse unterteilen. (Thrän 2015; Kaltschmitt et al. 2016) |
Nutzenergie | Nutzenergie (nach VDI 4608 2005) umfasst alle technischen Formen der Energie, welche der Verbraucher letztendlich benötigt, also Wärme, mechanische Energie, Licht, elektrische und magnetische Feldenergie […] und elektromagnetische Strahlung, um Energiedienstleistungen ausführen zu können. Nutzenergie muss zum Zeitpunkt am Ort des Bedarfs aus Endenergie mittels Energiewandler erzeugt werden. |
Unbehandelte Biomasse-Primärenergieträger | Energieträger (Biomasse), die in der Natur vorkommen und technisch noch nicht im energetischen Konversionspfad umgewandelt wurden (Z.B. Waldrestholz, Grünschnitt, LPF-Material, Festmist, Gülle;) (Thrän und Pfeiffer 2013) sowie Biomassen, die durch eine technische Umwandlung in anderen Prozessen und/oder eine stoffliche Nutzung entstanden sind bzw. anfallen (z.B. Schwarzlauge, Papier und Zellstoff, Schlachthofabfälle, organische Hausmüllfraktion, Pflanzenöl, Alkohol, Gärrest, Stroh, Biertreber, Pressrückstand) (Bloche-Daub et al. 2016, S. 3). Somit sind „Rest- & Abfallstoffe“ aus anderen Umwandlungs- oder Nutzungsprozessen in diesem Zusammenhang als Unbehandelte Biomasse-Primärenergieträger zu definieren. |
Vorbehandelte Biomasse-Primärenergieträger (Brennstoffe/Substrate) | Energieträger, die in der Natur vorkommen und technisch für die weitere Konversion zu Sekundärenergieträgern oder Endenergie (nochmals) vorbehandelt und konditioniert werden. Beispiele für Vorbehandlungsprozesse: Trocknung, Zerkleinerung, Siebung, Lagerung, Pelletierung, Torrefizierung, Hydrothermale Prozesse. Beispiele für vorbehandelte Biomasse: Brennstoffe (Einsatzstoffe thermo-chemischer Konversion): Hackschnitzel, Pellets, Briketts, getrocknetes/ torrefiziertes Material, HTC-Brennstoffe; Substrate (Einsatzstoffe biochemischer / physikalisch-chemischer Konversion): Silage. |